Wenngleich ich eine Abneigung gegenüber Verallgemeinerungen habe, so ist doch etwas dran an dem Ausspruch, dass es Hundemenschen oder Katzenmenschen gibt.
Natürlich kenne ich auch Leute, die sowohl Hunde als auch Katzen mögen, aber diese beiden Lager wettern nur allzu gerne gegeneinander. Beliebter Streitpunkt ist dabei die Intelligenz des Lieblingshaustieres.
Wer ist nun schlauer?
Der Hund oder die Katze?
Forscher aus Ungarn und Japan haben versucht sich dieser Frage wissenschaftlich zu nähern:
Das Vergleichsobjekt Mensch
Wenn Menschen die Intelligenz eines anderen Lebewesens bestimmen wollen, geht es in erster Linie natürlich immer um einen Vergleich mit dem Menschen.
Die Wissenschaftler haben sich bei ihren Experimenten dabei auf die unterschiedlichen Formen unserer Erinnerung gestützt: zum Einen das semantische Gedächtnis und zum Anderen das episodische Gedächtnis. Das Semantische speichert Wissen und Fakten über die Welt und das Episodische speichert persönliche Erfahrungen und Geschehnisse.
Dabei fanden die ungarischen Wissenschaftler heraus, dass Hunde nicht nur über ein semantisches, sondern auch ein episodisches Gedächtnis verfügen: „Recall of Others’ Actions after Incidental Encoding Reveals Episodic-like Memory in Dogs“ der Eötvös Loránd University in Budapest.
Und wie sieht es bei den Katzen aus?
Sieben Forscher aus verschiedenen Fachgebieten aus Japan haben Tests mit insgesamt 49 Katzen durchgeführt: „Use of incidentally encoded memory from a single experience in cats„.
Ein erster Test
Sie gaben den Katzen vier Näpfe, die mit Futter gefüllt waren. Doch lediglich aus zweien davon durften sie fressen.
Dann wurden die Katzen für eine Viertelstunde aus dem Raum gebracht und die Näpfe gegen leere ausgetauscht.
Als die Katzen wieder in Raum durften, gingen alle direkt zu den Näpfen, aus denen sie vorher noch nichts fressen sollten.
Der zweite Test
Danach bekamen die Katzen wieder vier Näpfe. Zwei mit Futter, eines mit etwas anderem, nicht essbarem, drin und ein leeres Näpfchen.
Doch sie durften nur aus dem ersten Napf fressen.
Dann gab es wieder eine Viertelstunde Pause für die Katzen und als sie wieder in den Raum durften, gingen alle wieder direkt zu den Näpfchen mit Futter.
Das Ergebnis der Untersuchung
Laut den Wissenschaftlern zeigen diese Experimente, dass sich Katzen an Informationen zum Ort und Inhalt erinnern und somit ebenfalls über ein episodisches Gedächtnis verfügen.
Dies spreche dafür, dass Katzen ebenso schlau sein wie Hunde.
Was sagen Hemingway & Igor dazu?
Hunde haben eine sehr enge Bindung zu ihren „Frauchen“ & „Herrchen“ und befolgen jeden Befehl sklavisch (sofern es sich nicht gerade um einen Dackel handelt ;)).
Hemingway & Igor nehmen unsere Kommandos auch wahr und verstehen auch ganz genau, was wir gerade wollen.
Nur, dass sie die Befehle eben nicht blind befolgen.
Manchmal hat man das Gefühl, wenn man etwas von ihnen möchte, dass sie kurz darüber nachdenken und sich dann entscheiden, ob sie gerade in der Stimmung dafür sind.
Beispielsweise haben wir relativ feste Fütterungszeiten. Aber wenn Hemingway gerade keinen Hunger hat, dann kommt er nicht zum Essen — egal wie oft man ihn ruft.
Sehr gut merkt man es auch in den Momenten, in denen man ihnen etwas zum ersten Mal verbietet.
Wir erwischen Igor dabei, wie er an der Gardine spielt und verbieten es ihm. Er schaut uns mir großen Augen an, spielt — Blickkontakt mit uns haltend — nochmal an der Gardine und wir verbieten es ihm wieder. Dann lässt er es für eine Weile, bis er es noch mal probiert. Verbieten wir es ihm wieder, lässt er es ganz sein.
So können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass Katzen schlau sind, aber Katzen haben eben ihren ganz eigenen Willen und sehen uns wohl eher als Berater, denn als Rudelsführer an.
Getreu dem Motto:
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal (Ralf Schmitz)